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Wie ich Berlin lieben lernte

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Berlin panorma

Berlin und ich, das war keine Liebe auf den ersten Blick. Wir mussten uns unsere mittlerweile sehr gute Beziehung über viele Jahre erarbeiten. Der Aufwand hat sich gelohnt.

3 Dinge, die du über Berlin wissen solltest:

1. Berlin ist keine schöne Stadt.

Wer das behauptet, der hat nie sein Hotel verlassen. Berlin ist abgewetzt, schäbig und schmutzig (was aber vielleicht nur deshalb auffällt, weil die Stadt zufällig in Deutschland steht). Viele Mängel der Stadt werden gern mit „rauem Charme“ oder „Shabby Chic“ umschrieben. Aber manchmal helfen auch Euphemismen nicht mehr aus, vor allem in jenen Gegenden, die sich nicht unbedingt auf dem Radar eines durchschnittlichen Berlin-Touristen befinden.

2. Berlin macht es seinen Gästen nicht einfach.

Aufgrund seiner Geschichte hat Berlin kein echtes Zentrum. Man kann als Tourist nicht einfach so alle Sehenswürdigkeiten ablaufen, um sich einen ersten Eindruck über die Stadt zu verschaffen. Berlin ist zerrissen und man braucht viel Zeit und muss einiges an Wegstrecke zurücklegen, um die Metropole zu entdecken.

3. Berlin bettelt nicht um deine Liebe.

Die Stadt wird sich nie für dich verbiegen – ihre Unzulänglichkeiten musst du einfach akzeptieren. Wenn du das getan hast, wird dich Berlin nie wieder loslassen. Zumindest bei mir was das der Fall.

Diese 3 Viertel in Berlin habe es mir besonders angetan:

Prenzlauer Berg
Hier würde sich wohl Ashton Kutcher wohlfühlen. Ein echtes hipster Viertel. Das Kinderwagen-Aufkommen (in diesem Kiez ein Statussymbol, so wie anderswo ein Auto), die Nerdbrille und Vollbart gehören hier zum Stadtbild dazu. Hier wohnen meist Zugereiste aus den anderen deutschen Bundesländern, die bevorzugt in der IT- oder Werbebranche arbeiten. „Echte“ Einheimische wird man hier selten finden. Nichtsdestotrotz eine wunderschöne, lebendige Zone, mit vielen kleinen charmanten Läden und Kaffeehäusern.

Kreuzberg
Dieses Viertel ist zurzeit das, was der Prenzlauer Berg vor 10 Jahren war – DER aufstrebende Stadtteil. Auch mir gefällt Kreuzberg, nicht zuletzt auch deshalb, weil ich mit “den Ärzten” groß geworden bin und die Berliner Punkbewegung ihre Wurzeln in eben diesem Kiez hat. Hier findet man Spuren unterschiedlichster Lebensentwürfe: von der durdesignten Dachgeschoßwohnung über das besetzte Haus bis hin zu von türkischen Einwanderern dominierten Straßen. Wer Kreuzberg sagt, muss auch Multikulti sagen! I like it!

Berlin Mitte
„Dolce fa niente“ könnte das Motto dieses Kiez‘ sein. Hier ist das Pastramisandwich mit Senf zuhause und zählt der Latte Macchiato zum Grundnahrungsmittel. Als interessierter Tourist natürlich auch nicht unwichtig, dass es in Berlin Mitte so einiges an Sehenswürdigkeiten abzuklappern gibt: die Alexanderturm, die Nikolai-kirche und die Prachtstraße „Unter den Linden“ seien hier stellvertretend genannt.


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